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    Gay Urlaub Ostsee – Ein Roadtrip – Beginn auf Usedom – 12.06.-16.06.2022

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    Unsere Reise beginnt auf Usedom. Die östlichste und zweitgrößte Insel von Deutschland. Zur Hälfte Deutsch, zur Hälfte Polnisch. Hier haben wir unseren Kleingarten. Sind also quasi zu Hause, im kleinen verschlafenen Ort Trassenheide nahe Peenemünde. Wir kennen die Insel gut. Nähere Informationen zu unseren vielzähligen Reisen dort hin, findet ihr auf unserer Gay Urlaub Reiseseite Usedom.

    Wir wagen uns allerdings auf unserem Usedom Besuch auch mal in eine andere Ecken der Insel. Zum Beispiel in die verschlafene Ecke von Warthe und Rankwitz. Hier sagt der Fuchs dem Hasen gute Nacht. Für absolut Ruhesuchende sicherlich ein schönes Eck. Die Infrastruktur ist hier aber eher mau. Bis wir an den kleinen Hafen Rankwitz kommen. Hier entsteht ein touristischer Hafen mit netten Ferienwohnungen und ein paar Restaurants. Räucherfisch und ein Lübszer Bier gibt es hier in jedem Fall, zu guten und erschwinglichen Preisen.

    Den Rest der Zeit entspannen wir auf der Insel in unserem verschlafenen Trassenheide

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    Auf nach Polen – Ostsee Umrundung – 16.06.-22.06.2022

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    Am 16.6. machen wir uns dann auf den Weg. Mit unserem Audi Kombi voll gepackt. Eine Matratze und Decke mit dabei – wenn wir mal spontan am Strand schlafen wollen. Nun begeben wir uns auf Tour zu unserer Ostseeumrundung. 5 Wochen Zeit haben wir.

    Auf Usedom erreicht man relativ schnell Polen, da sich die Grenze direkt auf der Insel befindet. Wir erreichen Swinemünde. Wir wollen dort die Swane mit der Autofähre überqueren. Übrigens ist das umsonst. In der Stadt angekommen kämpfen wir uns erst mal durch Straßensperren – eine Prozession blockiert die Straßen. Bis wir das Fährterminal erreichen. Dort wartend weist uns eine sehr freundliche Polin darauf hin, dass wir uns bei der Fähre nur für Ortsansässige befinden. Die Touristenfähre ist etwa 10 km südlich zu finden. Fähre Świnoujście – Karsibór (Usedom – Wollin). Dort kommen wir dann auch irgendwann an und setzen endlich über. Ein etwas schwieriger Start.

    Im Anschluss setzen wir unsere Reise fort. Entlang der kleinen Orte an der polnischen Ostseeküste. Es sind Ferien und die Straßen sind voll mit Familien. quirlig. Eines wird sofort sichtbar, nämlich wie unterschiedlich die Ortschaften zu denen an der deutschen Ostseeküste sind. Es ist alles verspielter, jünger, sehr ungezwungen, geschäftstüchtig und bunt gemischt. Wir finden kleine, ansprechende Gemeinden und Ortschaften. Die Touristen hier sind fast ausschließlich polnisch, so gut wie keine Westeuropäer zu finden. Und vor allem jung. Nichts im Vergleich zum doch sehr hohen Alter der Touristen an der Deutschen Ostseeküste.

    Die Strände haben keine Strandkörbe, sind sehr natürlich gehalten. Auch kein FKK – Polen ist doch sehr katholisch. Hier wird viel gebaut und modernisiert und Geld in die Infrastruktur gesteckt. Neue, schicke Ferienunterkünfte. Durchaus preislich eine gute Alternative zur deutschen Seite.

    Wir halten in Trzęsacz/Hoff, bekannt für die Gleitschirmflieger an der Steilküste. Wir tingeln weiter an der Ostsee entlang durch kleine, verschlafene Dörfer. Hier gibt es wenig Modernisierung, eher alte Bauernhöfe und durchaus ansehnliche Kirchen. Das Mobilfunknetz streikt.

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    Kolberg – Kołobrzeg

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    Wir landen in Kolberg/Kotobrzegu. Hier bleiben wir eine Nacht. Die Kolberger Seebrücke führt extrem weit ins Meer hinaus und bietet einen Blick auf die Uferpromenade und dem nahe gelegenen Leuchtturm aus dem 17. Jahrhundert, der bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört und später neu erbaut wurde. Der Küstenort wurde 1945 komplett zerstört.

    Derzeit sind hier einige Touristen unterwegs, wieder fast ausschließlich Polen. Der schöne Weststrand lädt zum Verweilen ein. Abends ein toller Sundowner am Hafen. In jedem Fall wissen sie hier, was chillen und genießen heißt. Strecke von Trassenheide bis Kolberg ca. 350 km.

    Nach Leba

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    Wir begeben uns am nächsten Tag auf den Weg Richtung Leba. Machen halt in Mielno am Strand. Toll gelegen, direkt an einem schmalen Landstrich zwischen Binnengewässern und Ostsee. Eine Stunde Ostsee Strand Pur. Wirklich traumhaft. Hier gibt es eine Menge Campingplätze in bester Lage. Die Strände sind breit und feinsandig. An der Wasserlinie ein paar Steine. Alles sehr naturbelassen. Lohnenswert.

    Dann geht es direkt ins quirlige Leba. Hier haben wir für zwei Tage eine Unterkunft direkt in der Stadt gebucht. Direkt am Kanal und kleinen Fischerhafen gelegen. Jede Menge Restaurants, Fischräuchereien, Cafés, Eisdielen, Vergnügungsparks erwarten einen. Für Familien ist alles geboten. Man kann aber auch einfach für einen Cocktail oder ein kühles Bier chillen.

    Die Häuser sind bunt gemischt. Klein gehalten, Mischung aus neu und alt. In jedem Fall ist man hier eindeutig in Osteuropa, das erkennt man. Im positiven Sinne. Die Menschen hier sind angenehm, sehr freundlich, eher ruhig und zurückhaltend. Nicht so laut wie in Südeuropa.

    Wir haben einen Balkon zur „Hauptstraße“ von unserem Zimmer aus. Wir können wählen zwischen Geigenspiel und Akkordeon.

    Strecke von Kolberg nach Leba ca. 160 km.

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    Die Wanderdünen von Leba – Wydma Łącka

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    Am nächsten Tag ist ein Highlight geboten. Die Wanderdünen von Leba/Wydma Lacka.

    Ein echtes Erlebnis. Wir wollen erst mit dem Auto zum Wander Aussichtspunkt. Das ist aber Blödsinn. Überall fahren nachhaltig Elektrotaxis. Auch Fahrräder kann man mieten, was viele Polen tun. Im Übrigen wirklich kaum E-Bikes. Die Polen strampeln. Oder zu Fuß geht es auch.

    Schön zu sehen ist, dass wirklich JEDER dort hingeht. Die Familien mit Kleinkindern und Oma und Opa. Inklusive Hund. Ca. 8 km von der Stadt entfernt geht der Weg zur Wanderdüne los und ist wirklich toll!

    Riesengroß und unberührt! Und vor allem: für Touristen abgesperrt bis zu einem gewissen Punkt. Nur zum Anschauen, nicht zum Anfassen! Auf die andere Seite der Blick zum Binnengewässer des Slowinzischer Nationalparks. Ein Traum von Ruhe und Weite und wirklich unverbaut und ursprünglich.

    Für Wanderfreunde ein Highlight zur Erkundung mit schön ausgebauten Wanderwegen. Wir sind begeistert. Ein absolutes Muss.

    Wir fallen heute selig in unsere Koje. Morgen geht es weiter Richtung Danzig.

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    Nach Gdynia und Danzig

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    Unsere Reise geht weiter entlang der polnischen Ostseeküste. Mit einem kurzen Stop am Hafen von Gdynia. Wir würden sagen, hier herrscht eher der Charme einer Industrie- und Hafenstadt. Der Hafen ist aber trotzdem sehenswert. Schön zu sehen, dass überall ukrainische und polnische Fahnen wehen, als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

    Wir fahren weiter in das schöne Danzig/Gdansk.

    Danzig

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    Danzig – ein absolutes Muss und Highlight. Wir haben ein schönes Appartement über Airbnb, direkt an der Marina Gdansk und an der Nowa Motlawa gelegen. In ein paar Fussminuten sind wir in der Rechtstadt. Die Altstadt von Danzig. Und diese ist wirklich atemberaubend. Man mag kaum glauben, dass die Stadt am Ende des 2. Weltkrieges fast zu 80% zerstört war. Sie wurde komplett restauriert und original getreu wieder aufgebaut. Die teilweise zwischenliegenden jüngeren Bauten kollidieren überhaupt nicht mit dem alten Baubestand und fügen sich passend in die Atmosphäre mit ein.

    Die wunderschöne Marienkirche drohnt pompös in der Mitte der Rechtstadt. Es gibt jede Menge schicke Restaurants, Bars, Cafés entlang der Motlawa und in der Altstadt. Man hat die Qual der Wahl. Es wird viel Geld in Modernisierung gesteckt, die Stadt ist in einem tollen und ansprechenden Zustand. Die Stadtbevölkerung ist jung und spritzig. Lifestyle ist geboten. Von ein paar Fenstern sieht man sogar Regenbogenfahnen hängen, als queeres Zeichen zur internationalen Pride Woche.

    Wir fühlen uns hier pudelwohl. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Abends gehen wir im schönen Braugasthof vom Hote Gdansk.

    Am nächsten Tag ist leider schlechtes Wetter. Wir wollten in das Museum des 2. Weltkrieges gehen. Aber leider hat dieses montags zu. Wir nehmen uns daher E-Roller und fahren Richtung Nowy Port und wollen ein Castel ansehen. Leider hat auch dieses geschlossen. Wegen Restaurierung. Unsere E-Roller sind leider leer. Wir treffen ein nettes, polnisches Pärchen. Auch Touristen. Diese nehmen uns mit dem Auto mit zum Leuchtturm. Und anschließend dann zurück Richtung Innenstadt. Von dort nehmen wir die letzte Strecke mit der Trambahn. Funktioniert alles gut.

    Ein etwas alternativeres Programm, aber witzig. Am Abend haben wir noch ein Highlight. Ein phänomenales Abendessen im schönen Restaurant Kubicki. Ein echter Volltreffer!

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    KZ Stutthof und Marienburg

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    Am nächsten Tag, 21.6., geht es weiter Richtung Litauen. Hier machen wir noch eine Zwischennacht im Landgasthof Palac i Folwark Galiny.

    Allerdings machen wir vorher noch Halt an zwei geschichtsträchtigen Orten.

    Zum Einen das KZ Stutthof. Ein trauriger Ort und Zeitzeuge, wie Polen und polnische Juden im Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. Auseinandersetzungen mit der Geschichte. Und sehr bedrückend.

    Ein weiterer Halt wird die beeindruckende Marienburg. Eine Burg mit 700 Jahren Geschichte und eine ganze Reihe von unterschiedlichen Herrschern und Bewohnern. Zu Zeiten des 2. Weltkriegs in der Hand der Nationalsozialisten. Und bei der Eroberung der Russen zu 60% zerstört. Und nun wieder vollständig restauriert und erneuert. Sie ist das grösste mit Backstein erbaute Gebäude Europas und zählt zu dem UNESCO Wetkulturerbe Beeindruckend und wirklich sagenhaft. Mit Audio Guide kann man sich prima leiten lassen. Ein MUSS auf unserer Route.

    Danach machen wir uns auf den Weg Richtung unserer Unterkunft.

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    Der Landgasthof Palac i Folwark Galiny.ist ein wirklich krönender Abschluss unserer Tour durch Polen.

    Ein über 400 Jahre alter Gutshof mit Schloss und Landwirtschaft. Ein Gestüt und Unterkunft mit Gaststätte sind angeschlossen. Die Landschaft darum herum ist traumhaft schön und ursprünglich. Das Gut liegt ca. 30 km von der Grenze nach Kaliningrad entfernt. Die Anlage ist ca. 400 Jahre alt und schreibt lange Geschichte. Nach der Vertreibung der Besitzer 1945 war das Gelände weitgehend unbewohnt und verrottete. Bis 1996 neue Besitzer sich der Aufgabe annahmen, die Anlage wieder komplett aufzubauen und sie in die heutige Funktion zu bringen. Gut gelungen! Absolut zu empfehlen, ebenso die Gaststätte. Wer gerne reitet, ist hier hier richtig.

    Damit beenden wir unsere Reise durch Polen, bevor es am nächsten Tag nach Litauen geht.

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    Gay Urlaub in Polen – Ostseereise – ein Resumée

    Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Polen ein sehr freundliches, angenehm zurückhaltend und eher ruhiges Volk sind. Zwar sehr konservativ katholisch geprägt, im Gegenzug aber überwiegend eine sehr junge Bevölkerung aufweist. Wohl mit ein Grund, weshalb versucht wird für seine Rechte einzustehen und sich gegen die noch im Land sehr verbreitete konservative Ideologie durchzusetzen. Allein schon ein Blick auf die moderne Metropole Warschau beweist, dass Polen durchaus eine andere Seite aufweisen kann. Zumal es dort eine recht gute Szene gibt. LGBTQI+ setzt dort alljährlich mit der Gay Pride ein Zeichen für eine hoffentlich gute und zukunftsorientierte Entwicklung des Landes. Unterstützt durch Warschaus Bürgermeister Trzaskowski. Der liberale Politiker, welcher seine Unterstützung für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans-Personen ausdrückt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der letzten Pride Parade wurden von Menschen bejubelt, die auf ihren Balkonen Regenbogenfahnen schwenkten. Was zeigt, dass es in dem Land auch anders geht. Gemeinsam Mut zu haben und ein Zeichen zu setzen. Gemeinsam wachsen und lernen! Das ist die Devise und sollte nicht verloren gehen. Polen steht wegen Diskriminierung und fehlender Gleichberechtigung international in der Kritik. Gleichgeschlechtliche Ehen sind immer noch nicht erlaubt. Keine europäischen Werte nämlich. Präsident Andrzej Duda bezeichnete LGBTQI im vergangenen Jahr als „Ideologie, die noch zerstörerischer sei als der Kommunismus“. Alles Punkte, welche letztendlich die jungen Polen auf die Straßen treibt und für ihre Rechte kämpfen lässt. Tausende Menschen haben gegen Homophobie und für LGBTQI+ Rechte demonstriert, was beweist, dass Polen und ihre junge offene Bevölkerung unserer Unterstützung bedürfen, um letztendlich ein offenes, europafreundliches Land sein zu können. All dies sollte einen allerdings nicht davon abhalten, sondern eher motivieren, dieses wunderschöne Land mit seinen wunderbaren Ostseestränden zu besuchen. So ist es auch möglich Solidarität mit der zum Teil aufstrebenden, jungen, polnischen Bevölkerung zu zeigen, welche nämlich keine Minderheit darstellt und Unterstützung benötigt.